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Integration: Es gibt kein Identitätsangebot

By 8. April 2018März 8th, 2022No Comments

„Deutschland bräuchte eine kritische Islam-Debatte, aber die wird von der Politik unterdrückt. In Deutschland bestimmen die mächtigen muslimischen Verbände, wo es langgeht…..  Zehn Prozent der Muslime in Deutschland sind beruflich und gesellschaftlich eingegliedert. Neunzig Prozent leben in Parallelgesellschaften. Die meisten möchten auch gar nicht dazugehören. In Berlin gibt es libanesische, türkische und kurdische Parallelgesellschaften. In Cottbus gibt es schon eine syrische Parallelgesellschaft. Das liegt nicht nur an den Einwanderern, sondern auch an den Deutschen…. Die Leute, die hierherkommen, werden nicht integriert. Ich habe als Berater mit Verwaltungsleuten über Integration geredet und war erstaunt. Mit Integration meinen sie: Registrierung, Alimentierung, häusliche Unterbringung, bestenfalls Sprachkurse. Integration heisst aber, dass man eine Bürgeridentität annimmt. Zu einer Heimat gehört Identität. Wenn dieser Faktor ausgeschlossen wird, bleibt nichts. Da steckt aber das deutsche Problem: Es gibt kein Identitätsangebot.“

Bassam Tibi in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung am 6.4.2018
https://www.nzz.ch/feuilleton/die-islam-konferenz-ist-deutsche-unterwerfung-ld.1371525
Bassam Tibi ist gebürtiger Syrer und war jahrzehntelang Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Göttingen. Gastprofessor an amerikanischen Universitäten und Autor mehrerer Bücher. In diesem Jahr erschien von ihm „Islamische Zuwanderung und ihre Folgen“, Ibidem-Verlag, Stuttgart