„Wenn von Leistungsgerechtigkeit für Familien die Rede ist, verhalten sich Politiker in Deutschland wie zwei der drei berühmten Affen: Nichts sehen, nichts hören. Und beim dritten Affen ist es umgekehrt. Statt schamvoll zu schweigen, reden sie unentwegt, natürlich die Taten ihrer jeweiligen Partei preisend. Aber das Jonglieren mit aktuellen Milliarden ist trügerisch. All die Maßnahmen der Parteien der letzten Jahrzehnte halten einem Vergleich der Kaufkraft, der einzigen familienrelevanten Größe, nicht stand: Der Familienlastenausgleich machte in den sechziger Jahren rund 400 Arbeitsstunden pro Jahr aus, heute sind es weniger als 200. Während Löhne, Gehälter, Renten kräftige Steigerungen verbuchten, blieb der Ausgleich für die Leistungen der Familie weit zurück, so daß kinderreiche Familien heute zu den ersten Kategorien der Armen gehören. Das wirkt auf junge Leute abschreckend, wenn es darum geht, eine Familie zu gründen. Niemand wird gern freiwillig arm.“