„Ob ein Einkommen zur Erfüllung von Kinderwünschen oder zur Erreichung irgendwelcher anderen Ziele als zu niedrig oder als ausreichend betrachtet wird, hängt im Urteil der meisten Menschen offenbar nicht in erster Linie von dessen absoluter Höhe ab, sondern von der Differenz zum angestrebten Einkommen und vom Abstand zum Einkommen anderer, mit denen diese Menschen sich vergleichen. .… Das vergleichende und relativierende Bewerten unabhängig vom erreichten absoluten Lebensniveau ist nicht nur in Deutschland verbreitet. Im Zuge der Wohlstandssteigerung wächst die Sorge um den Verlust des Erreichten. So kam es zu dem paradoxen, gegenläufigen Zusammenhang zwischen dem materiellen Lebensniveau eines Landes und dem Niveau der Geburtenrate. Zur Bezeichnung dieses Phänomens habe ich den Begriff des demographisch-ökonomischen Paradoxons vorgeschlagen: Je rascher die sozio-ökonomische Entwicklung eines Landes voranschreitet und je höher der Lebensstandard steigt, desto niedriger ist die Geburtenrate.“